Am Mittwoch habe ich das nächste Vorstellungsgespräch, ist vermutlich so das fünfzigste dieses Jahr, ich bin so unmotiviert, wieder alles erzählen, wieder anhand der Reaktionen abwägen ob ich die ganze oder halbe Wahrheit erzähle, um dann nur doch wieder zu hören, dass sie sich für eine anderen Kandidaten entschieden haben. Es ärgert mich selbst, dass ich nicht mehr motiviert bin für die Vorstellungsgespräche, denn daran hängt ja doch sehr viel, aber ich bin eh schon eher der Typ Introvertiert mit Impostersyndrom, mich selbst zu verkaufen ist absolut nicht meine Stärke, dabei habe ich dann aber doch sehr hohe Ansprüche an mich selbst, erfülle die dann meistens nicht zu 100% und halte mich dann für wertlos. Mir geht bald das Geld aus, bis September muss ich was haben, sonst kann ich die ersten Sachen nicht mehr bezahlen. Ich überlege über eine Leihbude als Produktionshelfer zu arbeiten oder bei Amazon im Lager. Ich überlege auch das gleich zu tun und es mit Bewerbungen in der IT bleiben zu lassen… Hat vielleicht jemand ein paar motivierende Tipps oder was Sinnvolles, was man als Erfolg verkaufen kann, oder irgendwelche anderen Gedanken dazu?
Im Zug direkt kann leider kein Sitzplatz mehr reserviert werden. Ich sitze lieber allein. Darf ich deshalb zwei Plätze für mich reservieren? Beim Ticketkauf können Sie zwar zwei Sitzplätze für sich reservieren, aber wenn 15 Minuten nach Fahrtantritt einer davon nicht belegt ist, verfällt Ihre Reservierung und jeder kann sich auf den Platz setzen. Das heißt: Theoretisch können Sie zwei Plätze reservieren, praktisch können Sie diese aber nicht nutzen – das sind die Regeln der Deutschen Bahn. Ich habe eine Sitzplatzreservierung, aber eine ältere, gebrechlich wirkende Person sitzt auf meinem Platz. Darf ich sie vertreiben? Rechtlich ist die Situation klar: Den Anspruch auf den reservierten Sitz haben Sie. Gegebenenfalls sollte der Schaffner die Situation klären, erklärt ein Bahnsprecher. Aber da ist natürlich noch die Frage der Höflichkeit. Sie lautet nicht: Kann ich den Platz einfordern? Sondern: Sollte ich älteren und womöglich schwächeren Mitreisenden nicht den Vorzug geben? "Das sollte jeder so handhaben, wie er sich dabei gerade fühlt", sagt Moritz Freiherr Knigge, Experte für Umgangsformen.