Dem Bauplaner ist die Art und Weise der Kostenermittlung freigestellt. In der Praxis erfolgt dies zumeist über sogenannte "Grob-Leistungsverzeichnisse" oder er orientiert sich nach Elementen oder Raumbüchern. Nur eine Bezugsgröße wie beispielsweise die geometrischen Größen Brutto-Rauminhalt (BRI) oder Brutto-Grundfläche (BGF) ist bei einer Kostenberechnung nicht zulässig.
Die Franzosen festigen ihren Ruf als Auto-Nation mit dem Reiseplaner von Michelin. Die Streckenvorschläge überzeugen vor allem auf längere Distanz. So schlägt Michelin als Einziger im Testfeld die optimale Strecke von Verona nach Ferrara vor. Auch der Grenzübertritt nach Tschechien ist kein Problem für unseren Testsieger. Bei der Aktualität machte der Planer im Test einen glänzenden Eindruck. Die Karten sind gut und optional größer als beim Durchschnitt der Anbieter, die ausgegebenen Listen wirken sehr übersichtlich. Viele Einstellungsmöglichkeiten und eine integrierte Kostenberechnung kommen dem Planer ebenfalls entgegen. Allerdings ist die verspielte Programmierung der Site anfällig für falsche Bildschirmdarstellung und andere Hänger. Einen nicht ganz so guten Eindruck machte Michelin bei der Streckenführung im Stadtbereich. Oder ist es der französischen Tradition zuzurechnen, wenn Einbahnstraßen in der Karte richtig eingezeichnet sind, aber in Gegenrichtung befahren werden sollen? Auch bei der Suche nach dem kleinen Ort "Rose" punktete Michelin nur halb: Der Ort ist als Name in der Karte an der richtigen Stelle verzeichnet, in der Datenbank jedoch nicht auffindbar.
Folglich ist der Toleranz- sowie Schwankungsbereich bei der Kostenberechnung wesentlich kleiner als bei einer Kostenschätzung anzunehmen, aber durchaus noch von +/. /. 10% bis maximal 20% gegenüber einer späteren Kostenfeststellung zur Bauausführung.
Zu klären bleibt auch stets, wie die Umsatzsteuer zu berücksichtigen ist. Ableitend aus Tz. 15 in der DIN 276 können die Kostenaussagen erfolgen als: "Brutto-Angabe", in der die Umsatzsteuer enthalten ist, oder "Netto- Angabe", in der die Umsatzsteuer nicht enthalten ist. Eine Brutto-Angabe wird immer dann maßgebend sein, wenn der Bauherr als Auftraggeber für die Baumaßnahme keinen Vorsteuerabzug geltend machen kann, z. bei Wohnbauten. Zu finanzieren ist dann ebenfalls der Bruttobetrag. Ist dagegen von vornherein eine "Netto-Angabe" gewünscht bzw. zu begründen, sind die Kostenangaben ohne Umsatzsteuer auszuweisen. Bei der Kostenermittlung ist deshalb grundsätzlich anzugeben, in welcher Form die Umsatzsteuer berücksichtigt wurde. Nach der erzielbaren Aussage stellt die Kostenberechnung praktisch eine Fortschreibung der Kostenschätzung nach DIN 276 gemäß der Anforderung zur Leistungsphase 2 in der Bauplanung nach HOAI dar, bei der die Kostenermittlung in der Tiefe der zweiten Ebene (Zehner- bzw. 2-Steller) vorgenommen wird.
Kalkulation, Preisbildung und Controlling in der Bauwirtschaft: Produktionsprozessorientierte Kostenberechnung und Kostensteue… | Bauwirtschaft, Bildung, Wirtschaft
Die Kostenermittlung zur Kostenberechnung wird im Projektablauf bezogen auf den jeweiligen Planungsfortschritt einmalig und zu einem bestimmten Zeitpunkt durchgeführt. Zum Zeitpunkt der Ermittlung ist jeweils vom aktuellen Kostenstand auszugehen. Zu berücksichtigen sind auch die Aspekte unter Kostenermittlung nach DIN 276 gemäß Tz 4. 2. 8 bis 4. 14. Durchaus günstiger erscheinen Berechnungen nach Kostenelementen, die wesentlich transparenter, zum anderen mit höherem Arbeitsaufwand verbunden sind. Die Aussagen sind auch noch umso besser, wenn den Kennzahlen umfangreiche und langjährige Erfahrungen und viele Vergleichsobjekte zugrunde liegen. Noch detailliertere Aussagen sind für die Baukostenermittlung auf Grundlage der Bausoftware " nextbau " der Firma f:data GmbH zu erzielen, da sie eine Differenzierung der Kostenberechnung bis zur Tiefe der Leistungspositionen gestattet wie sie in späteren Phasen der Bauplanung annähernd einem Leistungsverzeichnis (LV) zugrunde liegt und entspricht.